... eine Familie die das alte Haus ihrer Vorfahren umbauen und sanieren wollte.
Da die Familie selbst die Hohe Kunst der Architektur und des Bauwesens nicht studiert hat, beauftragen sie einen Menschen der dieser Kunst zugetan ist.
Die Familie bespricht die vielen Dinge, die sie in, an und um das ehrwürdige Haus verändern aber auch erhalten wollen mit diesem Menschen des Vertrauens. Der Mensch verspricht all diese Dinge, wie es nur eben geht, zu erfüllen und an andere Künstler des Bauhandwerks weiterzugeben. Viele Fragen ergaben sich noch in den ersten Gesprächen und so erinnert sich die Familie besonders an die Erklärung auf die Frage, "Was passiert bei, natürlich nicht zu erahnenden, Regenfalls vom Himmel auf das Haus während es kein Dach hat?". Diese Antwort war so beruhigend - denn es sähe aus "wie ein Regenschirm", und das Haus nähme keinen Schaden, falls es wider Erwarten doch einmal einen kleinen Schauer geben sollte. Da war die Familie beruhigt und freute sich auf die kommende Zeit.
Der Mensch der hohen Kunst bat bei einem Termin mit allen Gewerken darum, dass jegliche Kommunikation und die Aufgabenverteilung an die Gewerke über seine Ohren und Lippen liefe, sicherlich auch um uns Arbeit abzunehmen. So sprach er zu den Bauhandwerkern und zur Familie, da war es Anfang Anno2013.
Gesagt, getan. Die Zeit verging wie im Fluge.
Die ersten Maientage brachen an, die Familie und der ein oder andere Handwerksbetrieb waren voller Tatendrang und so wurde manch Stein und auch das Dach seiner alten Bestimmung enthoben.
Leider, so wollte es das Schicksal, weinte der Himmel die nun folgenden Wochen bitterliche Tränchen und so machen Sturzbach. Fast die gesamten Maientage ließen eher an einen trüben November erinnern.
Der "Regenschirm" der das Haus vor diesen Witterungen schützen sollte, war jedoch leider weit und breit nicht zu sehen. Wie gewollt wendeten wir uns an die Ohren des Menschen der Baukunst und baten um Abhilfe. Diese kam ... der Regenschirm sah jedoch dann nach wenigen Tagen eher aus wie eine zu dünne Bettdecke und ließ leider viele Wassertropfen bis in den letzten Winkel des Hauses vordringen.
"Kein Problem für das alte Haus", sagte der Mensch dem die Familie ihr Haus anvertraute.
Als es in jenen Tagen, Ende Mai ein neues Dach gab und ebenso nun endlich aufhörte zu Regnen, begutachtete die Familie ihr schönes altes Haus. Und in den vielen Ecken und Nischen der Jahrzehntealten holzverkleideten Decken kamen kleine flauschig grüne und weiße Pelzchen zum Vorschein. Diese suchen sich gerne in feuchten Niederungen ein neues zu Hause. Wieder an die Ohren des Menschen der Architektur gewandt kam und kam keine Erklärung oder gar eine Lösungsidee über seine Lippen.
Es wäre ja ein Leichtes, wenn dieses das Einzige wäre, was der Familie Kummer bereitete.
Zu dem neuen Dach, welches das Haus nun zierte, gehörten auch viele neue Steine. Diese wurden von einem fachkundlichen Gewerk mit mal mehr mal weniger fleißigen Händen aber mit viel grauem Mörtel auf die alten Mauern gesetzt, um das Dach zu vollenden.
Erst gen Norden wuchs der Giebel. Als dann im Süden an einem Nachmittag zu sehen war, dass erste Steine des Giebels abgenommen wurden (vermeintlich um den nötigen Sturz, der durch seine "Niedrigkeit" noch in den zukünftige Waschbereich der Familie zum Kopfstoßen einlud, höher zu legen) erfreute sich die Familie, dass es doch nun zügig voran schreitete.
Am folgenden Abend, nach getaner Arbeit der fleißigen Bauwerker, fiel der ungläubige Blick der Familie auf den Südgiebel. Die fleißigen Werker haben anstatt den Giebel abzureißen, ihn neu aufgemauert.
Da muss die Familie doch an die Worte des Menschen der Hohen Kunst des Bauwesens denken, der sagte: "jegliche Aufgabenverteilung über meine Ohren und Lippen" bei der sie dachten es wäre um Arbeit zu erleichtern. Es bleibt die Vermutung offen, ob Ohren und Lippen durch eine böse, fiese Krankheit befallen sind und nicht alle Wünsche und notwendigen Dinge bei dem Menschen ankommen lassen, oder sind sie gar verschlossen für so wichtige Dinge? Oder sind die Lippen wie ein Sieb und lassen nicht alle Dinge an die fleißigen Hände so weiter, wie sie gedacht sind? Das Hören und Sprechen ist wie verhext!
Vielleicht müsste man etwas lauter sprechen???
Man könne meinen die Familie sei in einem schlechten Märchen gefangen...
Fortsetzung folgt....